Milchproduktion und Rinderzucht an der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra
Die LFS Pyhra bewirtschaftet einen Rinderhaltungsbetrieb mit kombinierter Betriebsform: Milchwirtschaft und Rinderzucht mit eigener Nachzucht und Rindermast.
Viehbestand
50 Milchkühe
30 trächtige Kalbinnen und Jungkalbinnen
35 Maststiere
20 Kälber
135 Rinder
Fütterung
Milchkühe – TMR Fütterung einphasig, separate Trockensteher und Transitgruppe
Kälber – ad libitum Tränke in den ersten 3 Wochen, Tränkedauer 10 – 12 Wochen, Kälber werden bis 6 Monate mit Heu und Kraftfutter versorgt
Jungvieh – 2 Rationen – Rationenwechsel mit einem Alter von 10 – 12 Monaten
Mastrinder – 2 Mastphasen – Rationenwechsel mit rund 450 kg
Leistungsdaten
Milchleistung 2020: 10.216 – 4,03 % Fett – 3,55 % Eiweiß – 744 Fett und Eiweiß kg
Milchproduktion – rund 450.00 kg (80 000 kg Direktvermarktung, 370.000 kg Ablieferung an MGN – NÖM)
Rund 80.000 kg Milch werden in der schuleigenen Milchverarbeitung zu verschiedenen Produkten (Topfen, Frischkäsebällchen, Weichkäse, Schnittkäse, Joghurt, div. Aufstriche) verarbeitet.
Besondere Schwerpunkte im Schulbetrieb und im Praktischen Unterricht
- Vermittlung moderner Fütterungsstrategien
- Qualitätsmilcherzeugung
- Zuchtplanung
- Tierpflege, Klauenpflegeausbildung
- Tiergesundheit, Anwendung moderner Managementmaßnahmen
- Tierbeobachtung
- Modernes Herdenmanagement, Kennenlernen von elektronischen Systemen im Herdenmanagement
- Mitarbeit in allen Produktionsschritten
- Ausbildung im Bereich des automatisierten Melken am Betrieb der Perschlingtalmilch Gesbr.
Lehr- und Versuchsstall
- Milchviehstall für 65 Milchkühe, 40 Stück Jungvieh, 35 Maststiere und eigener Kälberstall mit 35 Plätzen
- Kombimelkstand (Fischgräte und Side by Side)
- emissionsmindernde Stallböden
- automatisches Fütterungssystem
- das Tierwohl steht an oberster Stelle
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Mastschweinehaltung an der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra
Seit 2008 gibt es in der LFS Pyhra einen Mastschweinestall mit Platz für rund 30 Mastschweine.
„From stable to the table“ lautete das Motto für die Errichtung des Humusstalles. Dieses Stallsystem zeichnet sich vor allem durch den geringen Arbeitsaufwand aus. Die weiteren Vorteile liegen auf der Hand:
- Tierfreundlich
- Gesunde und frohwüchsige Mastschweine sowohl im Sommer als auch im Winter
- Niedrige Geruchsbelästigung
- Kein Güllelagerraum notwendig
Die Errichtung des Mastschweinestalles erfolgte im Praktischen Unterricht durch die Schüler*innen. Es wurde eine Rundbogenhalle der Firma Agricultura Modular gewählt.
Als Einstreumaterial werden Sägespäne verwendet. Durch die Vermischung von Schweinekot und Harn entsteht ein Kompostierungsprozess. Dieser Vorgang bewirkt eine Wärmebildung, die als natürliche Fußbodenheizung wirkt. Zusätzlich wird in regelmäßigen Abständen – zumeist nach Abschluss eines Mastzyklus – das Humusbett aufgelockert und somit belüftet und neue Sägespäne werden frisch eingestreut. Nach 3 bis 5 Mastdurchgängen wird der komplette Stall entmistet, gereinigt, desinfiziert und neu eingestreut.
Als Beschäftigungsmaterial steht den Schweinen eine Kette, ein Ball und Stroh zur Verfügung.
Unsere Mastschweine werden einphasig mit einem Universalmastfutter versorgt. Als Fütterungstechnik haben sich daher 2 Breiautomaten der Firma Bräuer etabliert. Die Wasserversorgung erfolgt ad libitum.
Seit dem Jahr 2015 haben unsere Mastschweine zusätzlichen Auslauf für eine besonders tiergerechte Haltungsform erhalten. Auch hier waren die Schüler*innen beim Bau eifrig am Werk. Bei dieser alternativen Auslaufhaltung können die Mastschweine ihren natürlichen Wühlinstinkt ausleben. Die Schweine nutzen den Freiraum auch bei Minusgraden und trotzen sogar Wind und Schnee.
Am Ende der Mastperiode werden unsere Mastschweine im Praktischen Unterricht Fleischverarbeitung geschlachtet, zerlegt und verarbeitet. Danach werden die Köstlichkeiten in der Schule durch das Küchenteam zubereitet oder kommen als saftige Brettljause beim schuleigenen Mostheurigen der Abschlussjahrgänge auf den Tisch.