Grünlandsanierung nach Trockenschäden – Ergebnisse des mehrjährigen Versuches
Nach den extrem trockenen Jahren 2018 und 2019 waren auch auf den Wiesen der LFS Pyhra Schäden durch lückige und entartete Pflanzenbestände zu finden. Auf einer besonders betroffenen Fläche wurde gemeinsam mit der Grünlandabteilung der LK NÖ ein umfangreicher und arbeitsintensiver Versuch zur Austestung verschiedener Nachsaat- und Verbesserungsmethoden geplant und angelegt.
Gängige Sanierungsverfahren von der simplen Übersaat und Schlitzsaat bis hin zum kompletten Umbruch mit Scheibenegge, Kreiselegge und auch Pflug wurden getestet. Bei jeder Methode wurden drei unterschiedlichen Nachsaatmischungen zur Bestandesverbesserung eingesetzt. Hier ging es vor allem um das Ziel, die trockenheitsbeständigeren Kleearten (Weiß- Rotklee sowie Luzerne) stärker in die Bestände einzubringen.
Nach der Ansaat im Herbst 2020 wurden im Jahr 2021 und 2022 bei jedem der vier Nutzungen alle Versuchsparzellen bonitiert und danach exakt geerntet. Das Futter wurde gewogen und Proben zur Analyse gezogen. Dabei waren unsere Versuchstechniker (bes. Herr Lechner) sehr gefordert und wenn es ging halfen die Schüler in der Pflanzenbaupraxis mit.
Versuchsanlage und Saat der Varianten im Herbst 2020
Parzellenernte und Verwiegung des Futters
Unsere Beobachtungen kurz zusammengefasst:
Während die Erträge nach zwei Jahren Betrachtung kaum nennenswerte Unterschiede im Vergleich zur unbehandelten Kontrollvariante ergaben – nur ca. 10 % Steigerung bei den Methoden mit Umbruch – , war bei der Futterqualität wie erhofft etwas mehr zu erkennen.
Vor allem bei den Methoden mit stärkerem Eingriff in den Altbestand wurde der Gehalt an Rohprotein um ca. 15-20 % angehoben, die Energiegehalte stiegen in diesen Varianten um ca. 10-15 %. Rotkleeanteil und Weißkleeanteil nahmen wie erhofft zu. Die in einer Nachsaatmischungsvariante (B) verstärkt eingesetzte Luzerne konnte allerdings bei keiner der Methoden Fuß fassen.
Fazit: Dort wo höhere Saatgut- und Maschinenkosten in Kauf genommen wurden, fiel die Wirkung auch deutlich stärker aus. Übersaat und Schlitzsaat brachten nur schwache Effekte. „Von nichts kommt halt nichts!“
Details und viel mehr Infos zum Versuch im Bericht auf der LAKO-website unter
https://lako.at/gl-sanierung-nach-trockenschaeden-2020-2022-abschlussbericht
Ing. Johannes Bartmann, Versuchsleiter Pflanzenbau