Interessante Beobachtungen auf unserem langjährigen Bodenbearbeitungsversuch
Bereits seit dem Jahr 2007 werden an der LFS Pyhra in einem recht arbeitsaufwendigen Exaktversuch in der Nähe des Weinlinghofs die Auswirkungen von vier unterschiedlichen Bodenbearbeitungssystemen auf den Ertrag und den Bodenzustand verglichen. Neben der konventionellen Bearbeitung mit regelmäßigem Pflugeinsatz wurden auch eine pfluglose Varianten mit überwiegend Grubbereinsatz und eine konservierende Variante mit nur seichter Minimalbearbeitung geführt. Natürlich darf im Vergleich auch das „No-tillage“- System mit Direktsaat ohne Bodenbearbeitung nicht fehlen.
„Grubber sticht Pflug!“ Im Rahmen der täglichen Betriebspraxis wirken unsere Schuelerinnen und Schüler auch beim Bodenbearbeitungsversuch mit.
Nach 17 Jahren mit unterschiedlichen Kulturen ergibt sich folgendes Bild:
Die Pflug-Variante lieferte fast gleichauf mit der Grubber-Variante den besten Ertrag. Das mulchende System mit minimaler Bearbeitung liegt mit etwa 7% niedriger ab, bei „No-tillage“ fehlten im Durchschnitt 19% Ertrag. Zieht man vom Verkaufserlös allerdings die Bodenbearbeitungskosten ab, geht die Grubbervariante als eindeutig besser hervor. Was unterm Strich bleibt, zählt!
Der langjährige Vergleich der Erträge zeigte, dass vor allem „No-tillage“ eine lange Umstellungszeit benötigte. In Jahren mit Trockenheit konnte diese Minimalvariante wegen der besseren Wasserspeicherung gut mithalten, in günstigeren Jahren blieben die Erträge deutlich zurück.
Natürlich gibt es auch eine Reihe von anderen wichtigen Parametern wie z.B. Erosionsschutz, Humusaufbau, Bodenbelebung oder Unkrautunterdrückung die bei dieser Versuchsanstellung erhoben werden und im aktuellen Bericht im Detail nachzulesen sind. (s. versuche.lako.at)
Ing. Johannes Bartmann, Versuchsleiter Pflanzenbau