Überzeugende Effekte durch Begrünungsanbau
In einem Projekt mit der Universität für Bodenkultur kombinierten wir unseren langjährigen Bodenbearbeitungsversuch in den letzten beiden Jahren mit einem Begrünungsvergleich. Die langen Versuchsparzellen wurden dazu nach der Ernte von Wintergerste im Sommer 2022 in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt wurde nicht begrünt und ging offen über den Winter, der zweite wurde mit einer Standardbegrünung mit 4 Komponenten bebaut, der dritte mit einer speziell für Mais konzipierten Begrünungsmischung mit 13 (!) verschiedenen Arten bebaut.
Der Herbst 2022 war optimal für die Entwicklung der Begrünungspflanzen und die Unterschiede im Ertrag bei der Folgefrucht Silomais waren 2023 deutlicher als erwartet. Im Bild die artenreiche Mischung speziell für Mais.
In allen Bodenbearbeitungsvarianten bewirkten die Begrünungen einen signifikanten Ertragsanstieg bei der Folgefrucht.
Die Standardbegrünung mit 4 Arten (ca. 65,-/ha) brachte im Durchschnitt 7% mehr, die artenreiche Begrünung (ca. 135,-/ha) gar um 26 % mehr Ertrag als der unbegrünte Abschnitt. Es kann sich also durchaus lohnen, bei der Wahl der Mischung nicht nur auf den Preis zu schauen.
Die deutlichen Unterschiede in unsrem Versuch sind besser verständlich, wenn man weiß, dass in der Biomasse einer gut gelungenen Begrünung alleine ca. 80 – 100 kg Stickstoff/ha gebunden sind. Und der wird im Folgejahr ähnlich einer Wirtschaftsdüngergabe laufend mineralisiert. „Pflanzenmist“ hat eine clevere Schülerin erst unlängst im Praxisunterricht dazu gesagt …
Mehr zu Details über Kulturführung und Mischungskomponenten im ausführlichen Bericht „Bodenbearbeitung und Begrünung“ online auf versuche.lako.at.
Ing. Johannes Bartmann, Versuchsleiter Pflanzenbau